Grüne Soße

Ein Blättchen hier gezupft, ein Hälmchen dort, und ab in den Mund damit. Mal scharf, mal sauer oder einfach nur würzig, dichtete ich den Kräutern in Großvaters Garten als Kind beim Spielen einst magische Wirkung an. Sauerampfer machte lustig, Schnittlauch stark, Petersilie besonders schnell. An die Stelle kindlicher Einbildung aus diesen traumhaften Tagen ist meine Faszination an den verschiedenen Aromen des frischen Gartengrüns getreten. Was dort in der Pfalz aus dem Kräuterbeet schoss, kennen viele Leute heute nur noch aus dem Kräuterbündel für Grüne Soße.

Grüne Soße, dieser raffinierte Klecks Regionalküche, weckt jeden Frühsommer auf’s Neue meine Kindheitserinnerungen. Sobald die Kräuter sprießen, gebe ich im Goldenen Hirsch den Startschuss in einen Sommer voller Gartenfrische. Dann verarbeite ich Schnittlauch, Borretsch, Pimpinelle, Kerbel, Sauerampfer, Petersilie und Kresse zum beliebten Soßenbegleiter für viele tolle Sommergerichte. Spargel, Roastbeef, gekochte Landeier oder Grillgemüse schmecken meinen Gästen und mir mit der cremig-kühlen Kräutersoße einfach doppelt so gut.

Aber Hand auf’s Herz: Wer kennt heute noch Borretsch, Pimpinelle, Kerbel und Sauerampfer? Ich finde: Grüne Soße schmeckt nicht nur köstlich, sie erhält auch das Kräuterwissen, das unsere älteren Familienmitglieder für ihre Küche so wunderbar zu nutzen wussten. Lasst uns dieses Wissen auf leckere Weise noch möglichst lange erhalten!

Sie möchten Grüne Soße wie im Hirsch auch zu Hause genießen? Hier ein Vorschlag für Grüne Soße, wie ich sie liebe:

Schnittlauch, Borretsch, Pimpinelle, Kerbel, Sauerampfer, Petersilie und Kresse gehören in jede Grüne Soße.
Die Kräuter-Zutaten für unsere Grüne Soße

 

Für 4 Portionen

1 Bund Kräuter für Grüne Soße
oder jeweils 25 Gramm Borretsch, Kerbel, Kresse, Petersilie, Pimpinelle, Sauerampfer, Schnittlauch

200 Gramm Schmand
150 Gramm Sahnejoghurt
150 Gramm saure Sahne

1 Spritzer Weißweinessig, Zitronensaft oder Kräuteressig
1 Prise Zucker
1 Tl Senf

Salz
Pfeffer

optional: 1 EL Leinöl

Zubereitung:

Zunächst bereite ich die Basis der grünen Soße zu. Dazu verrühre ich Schmand, Sahnejoghurt, saure Sahne und Senf mit einem Schneebesen in einer großen Schüssel. Hinzu kommen nun der Spritzer Essig und die Prise Zucker, die ich ebenfalls gut verrühre. Sobald der Zucker gut gelöst ist schmecke ich mit Salz und Pfeffer ab. Senf gehört nicht in eine grüne Soße? Bei mir schon! Die feine Note Senf, Essig und Zucker in ausgewogener Balance ergeben den gewissen Pfiff.

Nun wasche ich die Kräuter vorsichtig in einem Wasserbad und tupfe sie danach sorgfältig trocken.

Man sollte darauf achten, dass die Kräuter nicht mehr allzu feucht sind, da sonst die Grüne Soße zu dünnflüssig werden kann.

Die Kräuter fein hacken und mit dem Rest verrühren, ggf. nochmals abschmecken. Ich verzichte darauf, die Kräuter mit dem Mixer zu zerkleinern, da sonst die schönen Aromen zerstört werden und die grüne Soße schnell einen grasigen Geschmack erhält.

Für den besonderen gesundheitlichen Nutzen kann, wer mag, dem ganzen noch 1 EL Leinöl bester Qualität hinzufügen.

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